Liebe verboten?

Die Ärzte hatten ihm gesagt wo er hinmusste und so stand er nun vor dem Zimmer seines Freundes.
Hin und her gerissen über das was er tun sollte, trat er nun doch ein, schritt zu dem Bett des blonden und besah sich ihn. Sofort ließ er sich auf einem Stuhl neben dem Bett nieder und nahm sanft die Hand des blonden.
"Es wird alles Kiro", hauchte er wobei er seine Tränen der Angst zurückhielt.

Ein paar Tage später

Ein Arzt stand neben Kiros Bett und gab ihm per Spritze ein Aufwachmittel in die Infusion.
Kiros gebrochene Rippen drückte nicht mehr gegen die Lunge, weshalb die künstliche Beatmung bereits zwei Tage vorher beendet werden konnte.
Nun hatte sich sein Körper wieder so weit regeneriert, dass er getrost aufgeweckt werden konnte.
Der Arzt verließ das Zimmer und wandte sich Luminor zu, der jeden Tag dagewesen war und draußen gewartet hatte. "Sie können nun zu ihm. Allerdings wird die Aufwachphase rund 24 Stunden dauern. Sie können mit ihm reden, vielleicht kann sich sein Bewusstsein an ihrer Stimme orientieren, um schneller zurück zu finden." Nach diesen Worten verschwand der Arzt.

Der schwarzhaarige nickte nur und schon trat er wie jeden Tag in das Zimmer.
Das sein kleiner bald wieder aufwachen würde, stimmte ihn froh und doch hatte er jetzt umso mehr Angst das sich Kiro nicht mehr an ihn erinnern würde.
Sanft nahm er wieder die Hand seines kleinen und ließ sich auf dem Stuhl neben dem Bett nieder.
"Es wird alles gut Kiro. Ich bin bei dir. Dir wird nichts passieren. Nie wieder wird dir so etwas passieren", sprach er leise wobei er sanft über die Hand des kleinen strich.
"Ich werde immer an deiner Seite sein. Egal was auch passiert. Ich bin da", fügte er hinzu wobei er seinen kleinen besah und weiter über dessen Hand, mit dem Finger, strich.

Erst nach mehreren Stunden bemerkte Kiro, wie sein Bewusstsein langsam zurückkehrte. Es war, als würde er langsam aus einem langen, traumlosen Schlaf erwachen.
Das Erste, was er vernahm, war eine tiefe, warme, beruhigend Stimme, an die er sich klammerte und die ihn immer weiter in die Realität zog.
Weitere Stunden später blinzelte er leicht.

Leicht lächelnd sah Lumi den kleinen an.
"Ich bin bei dir Kiro. Sei unbesorgt. Ich lass dich nicht allein", hauchte er wobei er weiterhin, nun Kiros beide Hände, in seinen hielt.
Sanft strich er über diese und doch bemerkte er, wie der kleinen langsam zu sich kam und so fand sien lächeln immer mehr zurück.

Kiro schlug langsam die Augen auf. Das Erste, was er sah, war die weiße Zimmerdecke. Dann hörte er wieder diese angenehme Stimme. Sachte drehte er den Kopf und sah ihn aus großen Augen an. Er öffnete den Mund, doch er brachte keinen Ton hervor, auch nicht, nach mehreren Versuchen. Bewegen konnte er sich auch nicht.

"Kiro. Überanstreng dich nicht. Bitte geh es ruhig an", hauchte Luminor sanft der ihn besrogt betrachtete.
Er wollte seinen kleinen nicht verlieren, wenn dieser noch Zeit brauchte, würde er sie brauchen.
Sanft strich er ihm weiter über die Hände des kleinen während er ihn weiterhin besorgt und dennoch lächelnd ansah.

Kiro sah den anderen an. Mehr als ein schwaches Nicken bekam er allerdings nicht zustande. Er fragte sich, wer der Junge neben ihm war, aber er fragte sich auch, wer er selbst war und weshalb er sich nicht bewegen konnte oder aber sprechen. Etwas hilflos und fragend blickte er den Schwarzhaarigen an.

"Er kann sich ja an nichts erinnern. Ich muss alles daran setzten das er sich recht bald wieder erinnert", meinte Lumi in Gedanken zu sich wobei er Kiro besah.
"Ich bin Luminor. Ich bin dein bester Kumpel. Wir kennen uns schon eine ganze weile und wohnen zusammen in einer WG", erzählte er langsam sodass Kiro alles gut mitbekam.

Sofort versuchte Kiro, sich zu erinnern, aber in seinem Kopf herrschte nur gähnende Leere. Er betrachtete den anderen und versuchte, sich Namen und Gesicht zu merken.
Dann versuchte er, einen Finger zu heben, da er auf sich selbst zeigen wollte, um zu erfahren, wie er hieß, doch weiter als einen halben Zentimeter konnte er den Finger nicht anheben.
Daher nickte er leicht, damit Luminor mit seinen Erzählungen fortfahren würde, vielleicht würde er sich an irgendwas erinnern.

"Du bist übrigens Kiro. Du bist 20 ich hingegen schon 23. Wir haben uns in einer Disothek kennen gelernt. Du hast damals ein WG gesucht und so haben wir uns zusammen gefunden. Jetzt wohnen wir seid ca. 1 Jahr zusammen in einer Wohnung in der Stadt", erzählte Luminor wieder sehr langsam sodaa Kiro alles verarbeiten konnte.
"Ich hoffe das hilft ihm. Ich will ihn wieder. Ich brauch meinen kleinen. Er hat mich immer zum lachen bringen können", dachte Luminor bei sich wobei er Kiro besah.

Eine Weile lag Kiro nur nachdenklich im Bett. Dann nickte er leicht, als Zeichen, dass er ihn verstanden hatte.
Dann sah er ihn kurz bittend an. Er wollte wissen, warum er hier war und was ihm alles fehlte. Er konnte zwar Verbände sehen und hatte überall leichte Schmerzen, doch genaues wusste er nicht.

"Du bist plötzlich weg gewesen. Warum weiß ich nicht. Du wolltest mir nie sagen warum du so distanziert warst", erzählte er wobei Kiro traurig besah.
"Auf jeden Fall hab ich dich gesucht Sie haben die geschlagen und getretten. Hätte ich dich nicht gehört und auch gefunden hätten sie dich umgebracht", führte er weiter wobei er Kiro dennoch sanft ansah.
"Jetzt bist du hier und kannst dich an nichts mehr erinnern was davor war. Weder an mich noch an alles was geschehen ist bis jetzt", fing er den letzten Satz an bevor er Kiro einfach nur Stumm besah.

Kiro zog die Augenbrauen zusammen. Waren sie vielleicht gar nicht so eng befreundet gewesen? Sonst hätte er sich dem Größeren doch mit Sicherheit anvertraut!?
Er musterte den Schwarzhaarigen. Nett schien er ja schon zu sein. Den Eindruck hatte er jedenfalls im Moment.
Hörte sich jedenfalls schlimm an, was der andere über die Umstände erzählte, weshalb er hier war. Er betrachtete sich selbst. War ja recht übel.
Auf Luminors letzte bemerkung konnte er nur nicken.

"Du denkst jetzt vielleicht das wir nicht gut befreundet waren. Aber wir waren es. Wir konnten uns immer alles sagen und doch hattest du schon seid langem ein Problem. Was es war weiß ich nicht. Ich wollte es wissen doch hast du nie etwas gesagt. Ich hab gesehen das es dir nicht gut ging, aber ich wollte doch nicht drängen es mir zu sagen. Dazu bist du mir viel zu wichtig", hauchte Luminor sanft wobei er Kiro besah.
Sanft strich er weiter über die Hände des blonden und gekonnt hielt er seine Tränen zurück, denn zu sehen das Kiro sich vielleicht nie mehr an ihn erinnern würde, brach ihm das Herz.

Kiro starrte auf ihre Hände hinab. Er spürte nicht viel von der Hand auf seiner. Überhaupt fühlte er nicht viel und dass er sich nicht bewegen konnte, verstärkte noch das Gefühl, dass er ein Gefangener in seinem eigenen Körper war. Noch nicht einmal richtig mitteilen konnte er sich.
Bisher hatte er seine Tränen gut zurückhalten können, da er nicht vor Fremden weinen wollte, doch nun brach es aus ihm heraus. Vielleicht hatte er instinktiv schon genug Vertrauen zu Luminor aufbauen können, oder es war ihm jetzt einfach zu viel und nun auch schon egal.

"Kiro. Es ward alles gut. Ich bin da und ich werd es immer sein. Du kannst immer zu mir kommen das wusstest du und ich sag es dir nochmal. Ich werd immer bei dir sein. Versprochen", hauchte Luminor sanft wobei er sich näher an Kiro heran setzte und ihn sanft und behutsam in seine Arme zog.
Behutsam strich er seinem Engel über den Rücken und ruhig schlug Luminors Herz. Er hoffte es würde sich auf Kiro übertragen, denn aufregung brauchte der kleinen nicht.

Kiro weinte sich in Luminors Armen aus. Es war die Ungewissheit, die ihn quälte. Was, wenn er sich nie mehr bewegen konnte, nie mehr sprechen konnte, sich nie mehr erinnern konnte?
Er war so verdammt hilflos und darauf angewiesen, dass ihm irgendwer bei den einfachsten Sachen helfen würde. Allein der gedanke daran war frustrierend. leise schluchzte er.
Nach einer Weile war er dann an der warmen Brust, an der er sich instinktiv wohl fühlte, eingeschlafen.

Sanft strich Luminor weiter über den Rücken des kleinen.
Langsam merkte der schwarzhaarige wie sein kleiner eingeschlafen war und langsam legte er ihn in die weichen Kissen.
Sein Blick wich nicht von dem blonden und so deckte er ihn erstmal zu, besah sich den kleinen biss eine Schwester hereintrat und ihn sanft lächelnd bittetete zu gehen.
Luminor nickte nur und sah dann nochmal kurz zu Kiro bevor er dann das Krankenhaus verließ.

Als Kiro wieder erwachte, war er alleine. Aus ihm unerfindlichen gründen fühlte er sich sofort einsam. Hatte er sich schon so schnell an Luminors Anwesenheit gewöhnt? Obwohl er den anderen doch gar nicht -mehr- kannte?
Er presste die Lippen zusammen und drehte ein wenig den Kopf, um wenigstens aus dem Fenster blicken zu können.

Luminor saß derweil auf der heimischen Couch.
Er vermisste seinen kleinen doch durfte er nicht bei ihm bleiben. So gern er das auch wollte aber er durfte es nicht.
Er würde es versuchen. Mit jedem Tag würde er Kiro helfen seine Erinnerung zurück zu gewinnen. So sehr brauchte er seinen kleinen nun.

Schon bald kam eine mollige Schwester herein und brachte Kiro das Frühstück. Danach setzte sie sich neben ihn, um ihn zu füttern wie ein kleines Kind. Gott war das peinlich! Aber es musste wohl sein, sich selbst bewegen konnte er nicht und die künstliche Ernährung über Infusionen vertrug er nicht, weshalb man sie so früh wie möglich bei ihm abgesetzt hatte. Zumindest hatte ihm das die Schwester erklärt.
Nach dem Essen wischte sie ihm noch den Mund ab. Kiro ließ das ohne mit der Wimper zu zucken über sich ergehen, doch als sie weg war, presste er sich tief in die Kissen, wollte am Liebsten für alle Zeiten darin verschwinden.

Wie jeden Morgen war der schwarzhaarige wieder früh wach.
Er machte sich zurecht um noch etwas einzukaufen un danach wieder zu Kiro zu gehen.
Schnell war der Einkauf erledigt und schon machte er sich gegen frühen Mittag auf zu Kiro.
Sanft klopfte er an die Tür, trat langsam ein und besah sich seinen Freund.
"Hallo Kiro", meinte er nur leise wobei er die Tür schloss, aufs Bett zuging und sich auf dem Stuhl nieder ließ.

"Hallo," erwiderte Kiro nur. Es war das erste Wort, das er sprach. Etwas stolz lächelte er. Und er war sehr froh, dass der andere wieder gekommen war. Er hatte angenommen, dass er ihn vielleicht leid wurde, wenn er nicht sprechen konnte, sich nicht bewegen konnte, sich nicht erinnern konnte.
Doch er war sich nicht sicher, ob er noch weiterreden konnte, denn seine Kehle schmerzte ein wenig.

Sanft lächelte Lumi seinen Engel an.
"Du musst nicht reden wenn es dich anstrengt. Ich will das es dir besser geht. Ich möchte dich nicht verlieren Kiro. Du bist mir sehr wichtig geworden", sprach Luminor der Kiro ansah.
Sanft nahm er eine seiner Hände und hielt sie in seinen.